Nein sagen und Grenzen setzen als People Pleaserin

Du versuchst es allen anderen recht zu machen, denn du möchtest anerkannt werden? Dabei bleibst du jedoch selbst auf der Strecke? Warum das Phänomen People Pleasing in vielen von uns steckt und wie du lernen kannst, Nein zu sagen und Grenzen zu setzen, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis:

8 Anzeichen, dass People Pleasing ein Thema für dich ist

Warst du schon mal in einer ähnlichen Situation?

Du willst dir einen gemütlichen Abend mit deinem Schatz machen. Doch als dein Handy sich mit der Nachricht einer Kundin meldet, kannst du nicht ruhig sitzen bleiben. Du musst ihr unbedingt antworten, denn vielleicht ist es für sie ja wichtig. Also versuchst du gleichzeitig deinem Partner zuzuhören und deiner Kundin eine Rückmeldung zu geben. Am Ende bist du frustriert, weil du keine Ahnung hast, was dein Partner gerade gesagt hat und die Nachricht hätte besser formuliert werden können. Und die Pizza ist mittlerweile auch kalt…

So etwas passiert dir nicht zum ersten Mal? Denn du hast ein sehr großes Harmoniebedürfnis? Mehr noch, du versuchst Konflikte und Ablehnung um jeden Preis zu vermeiden?

 

Im Folgenden stelle ich dir 8 typische Signale vor, die dafür sprechen, dass du zum People Pleasing neigst:

  • Es fällt dir schwer, Grenzen zu setzen; anderen zu sagen, was für dich ok ist und was nicht.
  • Du kannst schlecht Nein sagen. Daher bist du bekannt als die, die stets für andere verfügbar ist.
  • Gleichzeitig möchtest du anderen nicht zur Last fallen und fragst nicht um Hilfe.
  • Es fällt dir schwer, dich verletzlich zu zeigen.
  • Du passt deine Meinung der anderer an. Oder hältst sie ganz zurück.
  • Du bist sehr hilfsbereit. Das geht so weit, dass du versuchst, zu erahnen, was andere möchten und ihnen diese Wünsche zu erfüllen.
  • Dein Selbstwert hängt von der Meinung anderer ab. Daher versuchst du Konflikte und Kritik zu vermeiden.
  • Du stellst deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten an. Vielleicht fällt es dir sogar schwer, zu erkennen, was DU möchtest.

Als People Pleaserin suchst du die Anerkennung anderer. Und ganz ehrlich: Das ist ein ganz natürlicher Mechanismus, der vermutlich in uns allen angelegt ist.

Warum du anderen gefallen willst

Wir Menschen haben zwei grundlegende Bedürfnisse, die sich gegenseitig oft in die Quere kommen: Bindung und Authentizität.

 

Wie Bindung dein Überleben sichert

Als Baby und Kind war für dich die Bindung zu deinen nächsten Bezugspersonen, meist deine Eltern, essentiell, um zu überleben. Denn Menschenkinder sind die unselbstständigen Lebewesen auf unserem Planeten. Du warst also darauf angewiesen, dass sich jemand um dich kümmert, dich mit Essen versorgt, dir Nähe und Schutz gibt. Anderen gefallen zu wollen war also eine hervorragende Idee.

 

Du selbst sein und dein Inneres wahrnehmen

Genauso, wie Bindung dein Überleben sichert, tut das auch Authentizität. Denn auf deine innere Stimme, deine Intuition zu hören, ist wichtig, um gute Entscheidungen zu treffen und zu spüren, ob dir Gefahr droht. Deine Authentizität sorgt dafür, dass du dich um deine Bedürfnisse kümmerst, deine Emotionen ausdrückst, Grenzen setzt und dich entfaltest.

 

Warum Bindung gewinnt

Als Kind warst du noch so unselbstständig, dass du ohne Bindung nicht überleben konntest. Von anderen abgelehnt zu werden, war also sehr gefährlich. Daher gewann das Bindungsbedürfnis immer über das Bedürfnis nach Authentizität.

Wurde dir also in deinen frühen Jahren auf irgendeine Weise vermittelt, dass beispielsweise deine Bedürfnisse zu viel oder deine Emotionen unangebracht sind, hast du vermutlich gelernt, diese zu unterdrücken und zu verleugnen. Dazu braucht es manchmal gar nicht viel. Vielleicht waren deine Eltern gestresst oder überfordert. Hast du es vielleicht erlebt, dass du auf dein Zimmer geschickt wurdest, wenn du wütend warst? Dann wurde dir damit unbewusst (!) vermittelt, dass du so nicht ok bist, wie du bist und deine Bindung zu anderen gefährdet ist, wenn du bestimmte Anteile auslebst. Du hast also gelernt, diese Anteile, Bedürfnisse und Emotionen zu unterdrücken und vielleicht sogar selbst nicht mehr zu erkennen.

Es war also nicht deine Schuld, dein wahres Sein zu verleugnen, sondern es war ein überlebens-wichtiges Anpassungsverhalten. Das Problem entsteht vor allem dadurch, dass sich dieses Verhalten in deiner Kindheit so weit gefestigt hat, dass es als unbewusstes Muster dein ganzes weiteres Leben beeinflusst.

Doch indem du dich verstellst, deine Emotionen und Bedürfnisse unterdrückst, erzeugst du einen Widerstand gegen dein Bedürfnis nach Authentizität und Selbstentfaltung. Du lebst dir selbst und anderen gegenüber in Unwahrheit. Das erzeugt chronischen Stress und dauerhafte Anspannung. Ständig musst du aufpassen, was du sagst und tust, um von anderen anerkannt zu werden. Und gleichzeitig verlierst du immer mehr den Kontakt zu dir selbst. Auf Dauer wird es so immer schwieriger, dich zu entspannen. Für deine Gesundheit und dein Lebensglück ist das alles andere als förderlich.

Was es heißt, ja zu dir selbst zu sagen

Zunächst einmal möchte ich dir sagen: Du hast nichts falsch gemacht. Denn dich darum zu bemühen, von anderen gemocht und anerkannt zu werden, war ein wichtiger Überlebensmechanismus. Das darfst du anerkennen und würdigen.

Als Mensch bist du ein soziales Wesen und das Leben in der Gemeinschaft, die gegenseitige Unterstützung, ist auch als Erwachsene wichtig. Doch nun hängt dein Überleben NICHT mehr davon ab, dass andere dich mögen. Du kannst also lernen, mit potentieller Ablehnung umzugehen und zu dir zu stehen. Zu …

  • deinen Werten
  • deinen Bedürfnissen
  • deinen Grenzen
  • deiner Meinung
  • deiner Verletzlichkeit und
  • deinen Wünschen.

Zu lernen, anderen Menschen Grenzen zu setzen und für dich einzustehen, bedeutet nicht, anderen gegenüber gemein oder verletzend zu werden. Sondern JA zu dir selbst zu sagen. Erst deine eigenen Speicher aufzufüllen und dann aus einer Haltung der inneren Stärke auch für andere da sein zu können.

Das kannst du tun, um mehr zu dir zu stehen

Der erste Schritt ist also, ehrlich hinzuschauen, wo du gerade stehst und dabei mitfühlend mit dir zu sein. Betrachte dazu deine verschiedenen Lebensbereiche. In welchen Situationen tritt deine People Pleaserin auf den Plan?

 

Beobachte, was in diesen Momenten in dir aufkommt:

  • Welche Gedanken tauchen auf?
  • Welche Gefühle kannst du wahrnehmen?
  • Wie zeigen sich diese in deinem Körper? Ist da Enge, Anspannung, beschleunigt sich dein Atem etc.?
  • Versuche diesen Empfindungen Raum zu geben und sie so zu Ende zu fühlen.

Damit nimmst du wieder Kontakt zu deinen unbewussten Mustern, die in deinem Nervensystem gespeichert sind, auf und kannst so eine Veränderung bewirken.

Schritt für Schritt kannst du nun beginnen, dich in Situationen anders zu verhalten, mehr für dich einzustehen. Beginne dabei klein und sammle so neue Erfahrungen. Bleibe auch dabei mit deinen körperlichen Empfindungen in Kontakt und reguliere auf diese Weise dein Nervensystem.

Finde Sicherheit in dir, um gesunde Grenzen zu setzen

Manchmal kann dieses Umlernen wie eine riesige Hürde wirken. Denn sobald du wieder in einer Situation bist, in der normalerweise deine innere People Pleaserin aktiv wird, springt dein Alarmmodus im Nervensystem an. Auch wenn du dir vorgenommen hast, dich diesmal anders zu verhalten und für dich einzustehen, erwischst du dich vielleicht dabei, dass du doch wieder klein wirst und dich bei deinem Gegenüber einschmeichelst.

Dafür arbeite ich im Nervensystem Coaching nach der NESC-Methode mit dir und deinen körperlichen Empfindungen daran, einen gesunden Umgang mit deiner Angst vor Ablehnung zu finden. Das ermöglicht es dir langfristig, mit mehr Sicherheit und Ruhe für dich einzustehen.

Erfahre hier mehr über mein Coaching-Angebot:

Ich gehe den ersten Schritt

 

 

Hej du Liebe,


ich bin Susanne. Ich glaube daran, dass du als Frau in der modernen Welt mutig du selbst sein kannst. Dass du deine alten Konditionierungen und Blockaden loslassen kannst. Ich unterstütze dich auf deinem Weg, dein Leben aus deinem Herzen zu erschaffen - im Einklang mit deinem weiblichen Zyklus und deinem Nervensystem. So dass du dir selbst und deinem Weg vertraust.

 

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